Feststoff
Brennbare feste Stoffe können nach ihrem Brandverhalten bei Erwärmung eingeteilt werden in:
- Glutbildende feste Stoffe reagieren als fester Stoff mit Sauerstoff unter Bildung von Glut. Da keine gasförmigen Brennstoffe beteiligt sind, bildet sich keine Flamme. Beispiele hierfür sind Kohlenstoff in Form von Holzkohle oder Koks und Leichtmetalle.
- Zersetzliche feste Stoffe spalten bei Temperatureinwirkung (thermische Aufbereitung) gasförmige brennbare Stoffe ab (Pyrolyse). Die Temperatur, bei der die Zersetzung fester brennbarer Stoffe in gasförmige und feste Bestandteile beginnt, nennt man Schwelpunkt.
- Die gasförmigen Zersetzungsprodukte (Pyrolysegase) verbrennen mit Flamme, die zurückbleibenden festen Bestandteile (Kohlenstoff) verbrennen mit Glut. Flüssig werdende feste Stoffe schmelzen zunächst durch Wärmeeinwirkung. Bei weiterer Temperaturerhöhung werden aus der Schmelze entweder durch Verdampfung oder durch Zersetzung gasförmige brennbare Stoffe freigesetzt, die mit Flamme verbrennen.
Bei festen brennbaren Stoffen ist die Verteilung des Brennstoffs ein entscheidender Faktor dafür, ob und mit welcher Geschwindigkeit eine Verbrennung ablaufen kann, da der Brennstoff nur an seiner Oberfläche mit Luftsauerstoff in Kontakt kommt. Das Verhältnis von Oberfläche zum Volumen ist das Maß für die Verteilung fester brennbarer Stoffe. Je größer das Verhältnis, d. h. je feiner der Stoff verteilt ist, umso besser ist das Kontaktverhältnis des brennbaren Stoffes mit dem Sauerstoff der Luft.
So sind z. B. Holzspäne feiner verteilt als Holzbalken und haben deshalb ein besseres Kontaktverhältnis mit dem Sauerstoff der Luft. Die Späne sind entsprechend leichter entzündbar und die Verbrennungsgeschwindigkeit ist höher als bei Holzbalken. Feinstverteilte brennbare feste Stoffe (z. B. Stäube) verhalten sich ähnlich wie brennbare Gase und Dämpfe. Sie können durch kleinste Zündquellen (z. B. Funken) gezündet werden und erreichen hohe Verbrennungsgeschwindigkeiten (Staubexplosionen).